Fitness im Alter – Motivation durch Gemeinschaft

Körperliche Aktivität und Training spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden, besonders im Alter. Während viele nach der perfekten Strategie für eine dauerhafte Motivation zum Training suchen, wirft eine Studie Licht auf einen überraschend einfachen, aber effektiven Ansatz: den sozialen Faktor.

Studie – Februar 2024 (McMahon, 2024)

Auswirkung von intra- und interpersonellen Strategien zur Verhaltensänderung auf die körperliche Aktivität älterer Menschen – eine randomisierte klinische Studie

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Das sind die Erkenntnisse


Nur ein kleiner Teil der älteren Erwachsenen erreicht die Empfehlungen für körperliche Aktivität von 150 Minuten moderater Aktivität und zwei Einheiten Muskeltraining pro Woche – eine besorgniserregende Statistik, wenn man sich den Zusammenhang zwischen körperlicher Inaktivität und dem Risiko für Stürze, chronische Erkrankungen und kognitivem Abbau vor Augen führt.

Motivationsstrategien: Intrapersonell vs. Interpersonell

Doch wie werden ältere Erwachsene möglichst nachhaltig in ihrer Trainingsmotivation unterstützt? Um das zu beantworten, wurden in der US-amerikanischen Studie mehr als 300 Teilnehmende über 70 Jahre eingeschlossen, die nicht die Empfehlungen für körperliche Aktivität erfüllten. Getestet wurde im Gruppenvergleich zwischen verschiedenen Strategien zur Verhaltensänderung. Das Ergebnis: Nur die Gruppen, die interpersonelle Strategien anwendeten (Austausch mit Gleichaltrigen über das Trainingsprogramm), zeigten eine durchgehend signifikante Zunahme der körperlichen Aktivität über ein ganzes Jahr hinweg. Im Gegensatz dazu zeigte die Gruppe mit reinem Fokus auf intrapersonelle Strategien (Selbstmotivation und das Setzen von persönlichen Trainingszielen) keine signifikanten Verbesserungen.
Der Austausch und die Interaktion mit Gleichgesinnten scheint eine effektivere Strategie zur Förderung von nachhaltiger Trainingsadhärenz im Vergleich zu reiner Selbstmotivation über persönliche Zielsetzungen zu sein.

Die Kraft der Gemeinschaft

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung von sozialer Interaktion und gemeinschaftlichem Lernen für die Aufrechterhaltung von regelmäßiger körperlicher Aktivität. Das Teilen von Zielen und Erfahrungen, das Lösen von Problemen in der Gruppe und die gegenseitige Motivation können maßgeblich dazu beitragen, dass Trainingsprogramme dauerhaft durchgezogen werden. Darüber hinaus fördert Interaktion den Aufbau von Beziehungen und auch das Gefühl von Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft – und das ist besonders im Alter von enormer Bedeutung.

Empfehlungen für die Praxis

Für Trainierende und Trainings-Anbietende liefern diese Erkenntnisse wertvolle Hinweise für den Aufbau von nachhaltiger Trainingsmotivation bei älteren Erwachsenen. Hilfreiche Tipps sind:

  • Gemeinschaften aufbauen: Am besten fördert man die Bildung von Trainingsgruppen, die nicht nur zusammen aktiv sind, sondern sich auch über ihre Erfahrungen und Fortschritte austauschen.
  • Moderne Technologien nutzen: Fitness-Tracker können als motivierendes Tool dienen, wenn deren Daten in Gruppengesprächen geteilt und besprochen werden.
  • Individualisieren und sozialisieren: Die Kombination von persönlichen Zielsetzungen mit der Kraft der Gemeinschaft ist empfehlenswert, um persönliche Vorlieben von einzelnen Trainierenden zu Berücksichtigen und eine Vielzahl von Trainingseffekten sichtbar und erlebbar zu machen.